Die Blues Highlights der Woche
Meine aktuelle Auswahl hörenswerter Blues-Alben: neu erschienen, frisch in den US-Charts, in Rezensionen angesprochen, vom Sound her besonders markant oder einfach nur stark gespielt. Eine wöchentliche Kolumne für alle, die echten Blues lieben.
Ausgabe KW 47 / November 2025
Blues kennt viele Sprachen und jede erzählt ihre eigene Geschichte.
Diese Woche vereinen die Vargas Blues Band, Larkin Poe und The Quaker City Night Hawks Leidenschaft, Energie und handgemachten Sound. Vom andalusischen Feuer über südstaatlichen Soul bis zum texanischen Staub lebt der Blues in jeder Note.
The Quaker City Night Hawks – Honcho
Honcho ist ein brodelndes Stück texanischer Rock-Blues-Erdigkeit mit Gitarrenriffs, Orgel und dieser unverkennbaren Südstaaten-Schwere. Das Album klingt wie Asphalt, Staub und Bier. The Quaker City Night Hawks verbinden kompromisslos Tradition mit einem Hauch Psychedelia und viel Groove.
Kurz-Porträt: The Quaker City Night HawksDie Band aus Fort Worth in Texas verbindet Blues, Rock und Americana mit einem satten Vintage-Feeling. Erdige Gitarrenriffs, warme Orgelklänge und groovige Rhythmen prägen ihren Sound. Die Quaker City Night Hawks sind bekannt für ehrliche, kraftvolle Liveshows und Musik, mit echtem Südstaaten-Spirit.
Mein Tipp: Für Hörer, die Blues mit dreckiger Note, Vintage-Sound und modernem Drive lieben.
Larkin Poe – Bloom
Das Schwesternduo Larkin Poe liefert mit Bloom erneut einen modernen, kantigen Bluesrock, der Wurzeln und Zeitgeist verbindet. Ihre Slide-Gitarren klingen bissig, der Gesang selbstbewusst und direkt. Es ist Musik mit Rückgrat, weiblich und ehrlich. Bloom zeigt, wie viel Kraft im neuen Blues steckt, wenn man ihn ohne Nostalgie, aber mit Seele spielt.
Kurz-Porträt: Die Schwestern Rebecca und Megan Lovell haben sich aus der Americana-Szene zu einem der aufregendsten modernen Bluesrock-Acts entwickelt. Ihre Songs leben von rauer Slide-Gitarre, präsentem Gesang und einem Stil, der Alt und Neu verbindet. Larkin Poe stehen für eine frische, eigenständige Form des Blues, die weltweit Fans begeistert.
Mein Tipp: Für Fans moderner Blues-Rock-Fusionen mit Energie, Charakter und klarer Stimme.
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Vargas Blues Band – Blues The Healer
Javier Vargas bleibt der große Botschafter des europäischen Blues. Blues The Healer klingt wie eine Reise durch die Jahrzehnte, von Santana-ähnlichen Gitarrenfarben über soulige Grooves bis zu rauen Rockmomenten. Vargas spielt mit Herz und Eleganz, und seine Band liefert den warmen, druckvollen Klang, der ihn seit Jahren auszeichnet.
Kurz-Porträt: Javier Vargas zählt zu den bekanntesten europäischen Bluesmusikern. Seit den neunziger Jahren verbindet er amerikanische Blueswurzeln mit südlichem Temperament und einem warmen Gitarrenton, der sofort Wiedererkennungswert hat. Seine Musik steht für Leidenschaft, Virtuosität und die Brücke zwischen Tradition und modernen Einflüssen.
Mein Tipp: Für alle, die Blues mit mediterranem Flair, starker Gitarre und viel Gefühl mögen.
Ausgabe KW 45 / November 2025
Drei Stimmen, drei Wege – der Blues bleibt in Bewegung. Von Nashville über Paris bis in die Weiten Montanas: Diese Woche zeigen Randy Lee Riviere, Tom Hambridge und Manu Lanvin, wie unterschiedlich der Blues klingen kann, wenn Herz und Erfahrung zusammenkommen.
Randy Lee Riviere – Farmhand Blues
Randy Lee Riviere liefert mit Farmhand Blues ein ehrliches, raues Album, das zwischen Country-Blues, Americana und klassischem Roots-Sound pendelt. Seine Stimme klingt wie Staub, Wind und Weite, ungeschliffen, aber voller Gefühl. Die Texte handeln von Arbeit, Freiheit und der Suche nach Sinn, Themen, die in seiner Musik greifbar bleiben. Das Album klingt, als wäre es mitten in der Prärie aufgenommen worden, authentisch und ohne Studio-Glanz.
Empfehlung: Für Hörer, die echten Americana-Blues mit erdiger Note und starken Geschichten lieben
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Tom Hambridge – Down The Hatch
Tom Hambridge ist nicht nur Produzent und Songwriter, sondern auch ein Bluesmusiker mit Energie und Klasse. Down The Hatch vereint handgemachten Rock-Blues mit Songwriting-Finesse, genau das, was seine Fans erwarten. Druckvolle Grooves, geschmeidige Hooks und Texte, die vom Leben erzählen. Hambridge bringt musikalische Erfahrung auf den Punkt, kein Ton zu viel, aber alles mit Haltung.
Empfehlung: Für Freunde moderner Bluesrock-Produktionen mit Power, Präzision und echtem Feeling.
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Manu Lanvin – Man On A Mission
Der französische Gitarrist und Sänger Manu Lanvin liefert mit Man On A Mission eine elektrisierende Mischung aus Blues, Rock und Funk. Seine Songs sind energiegeladen, mitreißend und charmant überdreht, ganz wie sein Bühnentemperament. Lanvin bleibt der Showman, der Groove und Eleganz verbindet. Ein Album voller Spielfreude und Leidenschaft, das sofort ansteckt.
Empfehlung: Für Bluesfans, die gerne auch mal tanzen, ohne den Soul zu verlieren.
Ausgabe KW 44 / Oktober 2025
Blues zwischen Tradition und Zukunft. Diese Woche treffen Legendenblut, Newcomer-Energie und britischer Stilwillen aufeinander. Drei Alben, die zeigen, wie lebendig der Blues im Jahr 2025 klingt: Ehrlich, emotional und mit Seele.
Mud Morganfield – Deep Mud
Der älteste Sohn von Muddy Waters bleibt seinem musikalischen Erbe treu und bringt es zugleich mit Deep Mud in die Gegenwart. Die Stimme klingt markant, tief, ehrlich. Klassischer Chicago-Blues, aber ohne Nostalgie: Mud singt mit Würde, Power und einem Augenzwinkern. Die Band spielt kompakt, das Feeling sitzt. Eine Platte, die klingt, als wäre sie direkt aus einem verrauchten Club an der South Side übertragen worden.
Empfehlung: Für Fans von authentischem Chicago-Blues und warmem Vintage-Sound mit Seele.
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D.K. Harrell – Talkin’ Heavy
Einer der spannendsten jungen Gitarristen des modernen Blues legt mit Talkin’ Heavy ein reifes, souveränes Album vor. D.K. Harrell verbindet klassische Einflüsse von B.B. King und Albert Collins mit einer modernen Note, elegant, groovend, präzise gespielt. Seine Stimme hat Tiefe, sein Ton Charakter, seine Songs erzählen Geschichten von Stärke und Verletzlichkeit.
Empfehlung: Für Hörer, die frischen, modernen Blues mit emotionalem Ausdruck suchen, jung, mutig, musikalisch stark.
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BB & The Bullets – High Tide
Mit High Tide bringen BB & The Bullets britischen Bluesrock auf den Punkt. Rau, dynamisch und voller Energie. Gitarren, Orgel und Drums greifen perfekt ineinander, während der Gesang zwischen Soul und Garage pendelt. Die Songs sind schnörkellos, mitreißend und klingen live-tauglich. Ein Album, das nach verschwitztem Club und guter Laune riecht.
Empfehlung: Für alle, die Blues mit Rock-Attitüde, Herz und einem Schuss 60s-Feeling lieben.
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Ausgabe KW 43 / Oktober 2025
Frische Energie aus Nashville, Memphis und darüber hinaus: Drei außergewöhnliche Künstler zeigen diese Woche, wie vielseitig moderner Blues klingen kann: Zwischen roher Live-Power, klassischem Handwerk und stilvoller Produktion. Wer ehrlichen, handgemachten Blues liebt, findet hier drei echte Highlights.
Yates McKendree – Need To Know
Yates McKendree bringt frischen Wind in die Szene: Der Sohn des bekannten Produzenten Kevin McKendree verbindet Tradition und Zeitgeist mit beeindruckender Reife. Need to Know ist ein rund produziertes Album voller Soul-Einflüsse, swingender Grooves und filigraner Gitarrenarbeit. Die Songs klingen lässig, elegant und trotzdem tief im Blues verwurzelt, eine Brücke zwischen junger Generation und alter Schule.
Empfehlung: Für Hörer, die Blues mit Stil, Musikalität und warmer Klangfarbe bevorzugen.
Mike Henderson – Lastnite At The Bluebird (Live)
Mit Lastnite at the Bluebird verabschiedet sich Mike Henderson von seiner jahrelangen Stamm-Location, ein Live-Abschied, der unter die Haut geht. Gemeinsam mit seiner Band liefert er eine rohe, ungeschliffene Performance, voller Spielfreude und Soul. Die Aufnahme fängt das Gefühl eines echten Club-Abends ein: Schweiß, Groove und spontane Gitarrenduelle. Hendersons Slide-Spiel ist präzise, sein Gesang druckvoll und rau, wie man es von einem Veteranen erwartet.
Empfehlung: Für Liebhaber ehrlicher Live-Mitschnitte, bei denen jede Note glüht und kein Ton zu viel ist.
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Brandon Santini – Which Way Do We Go
Brandon Santini bleibt einer der authentischsten Harp-Spieler der jüngeren Generation. Auf Which Way Do We Go mischt er klassischen Chicago-Sound mit Südstaaten-Groove und einer Prise Rock. Die Songs klingen rau, dynamisch und lebendig. Keine sterile Studioarbeit, sondern ein echtes Musikeralbum mit Herz. Seine markante Stimme transportiert Geschichten von Aufbruch, Rückschlägen und Hoffnung, die zwischen den Zeilen viel Blues-Tradition atmen.
Empfehlung: Für Fans, die Mundharmonika-Blues mit modernem Punch und ehrlicher Bühnenenergie lieben.
Ausgabe KW 42 / Oktober 2025
Devon Allman – The Blues Summit
Devon Allman versammelt in The Blues Summit ein starkes Line-up aus Bluesgrößen und zeigt: Der moderne Blues lebt von Kollaboration und Erneuerung. Die Gastbeiträge ergänzen, ohne zu überladen, der Fokus liegt auf tonaler Wärme, guter Songstruktur und Soulschlag. Besonders die akustischen Zwischenspieler und getragenen Balladen steigern den Wiederhörwert deutlich.
Empfehlung: Für Fans, die Blues mit persönlicher Note und musikalischer Vielfalt mögen.
Buddy Guy – Ain’t Done With The Blues
Voll im Gegenschlag zu jedem Vorurteil: Ain’t Done With The Blues hebt Buddy Guy wieder aufs Plateau, das ihm zusteht. Seine Stimme klingt rau und voller Erzählung, die Gitarrenattacken überraschen mit Frische. Ein Statement-Bluesalbum eines Altmeisters, der bewiesen hat, dass Leidenschaft keine Altersgrenze kennt.
Empfehlung: Für alle, die Blues mit Intensität, Storytelling und einem Hauch Rebellion hören wollen.
Wailin' Walker – Blues Lightnin'
Mit Blues Lightnin’ bringt Wailin’ Walker erdigen, klar fokussierten Blues: direkte Arrangements, eine ernste Stimme und traditionelle Werkzeuge - Gitarre, Harp, Rhythmus. Kein übertriebener Schnickschnack, kein überproduzierter Glanz. Hier zählt das Herz und das hört man.
Empfehlung: Für Puristen, die beim Blues die rohe Essenz schätzen.
