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Southern Rock lebt! Eine musikalische Momentaufnahme zwischen Tradition und Aufbruch

Southern Rock – das ist mehr als nur eine Stilrichtung. Es ist Haltung, Heimatgefühl, dreckige Gitarrenriffs und ehrliches Songwriting. Seit den 1970ern steht der Begriff für eine kraftvolle Verbindung aus Rock, Country, Blues und Americana. Bands wie die Allman Brothers, Lynyrd Skynyrd oder The Marshall Tucker Band haben diesen Sound geprägt – mit epischen Gitarrendialogen, ausgedehnten Jams und Liedern über Freiheit, Familie, Straße und Rebellion.

Doch Southern Rock ist längst nicht nur Nostalgie – das Genre lebt und atmet, heute vielleicht leiser, aber ehrlicher denn je. In den letzten Jahren erleben wir eine neue Generation von Künstler:innen, die mit großer Authentizität und musikalischem Können an die Wurzeln anknüpft und ihnen zugleich neue Facetten verleiht.

Blackberry Smoke gehören seit Jahren zu den treibenden Kräften dieser Bewegung. Ihr Sound ist vielseitig – von klassischen Southern-Riffs über Country-Balladen bis hin zu rockigen Hymnen. Alben wie You Hear Georgia oder Be Right Here zeigen, wie zeitlos und relevant dieser Sound sein kann: handgemacht, voller Seele, mit einem Gespür für Melodie und Groove. Auf der Bühne wirken sie wie eine Einheit, getragen von Tradition und Bühnenerfahrung – aber nie abgenutzt.

Auch The Steel Woods verdienen Beachtung: Ihre Musik ist düsterer, introspektiver, mit Southern-Gothic-Elementen und eindringlichem Storytelling. Songs wie Axe oder Out of the Blue erzählen vom Ringen mit Verlust, Herkunft und Moral – getragen von tief gestimmten Gitarren und der rauen Stimme Wes Baylors.

Whiskey Myers hingegen mischen Southern Rock mit modernem Country und bringen dabei eine fast cineastische Bildsprache in ihre Texte. Mit wuchtigen Riffs und kräftigem Gesang erreichen sie ein breites Publikum – ohne ihre Wurzeln zu verleugnen.

Bishop Gunn, inzwischen leider aufgelöst, hinterließen mit Natchez ein Album, das Soul, Southern Rock und Singer-Songwriter-Elemente wunderbar verbindet – ein Geheimtipp für alle, die den Sound des Südens in moderner Form erleben wollen.

Nicht zu vergessen: Marcus King, der als Gitarren-Wunderkind begann und heute ein fester Begriff in der Roots-Szene ist. Sein Mix aus Blues, Southern Rock, Soul und psychedelischen Elementen hebt das Genre auf ein neues, persönlicheres Niveau. Songs wie The Well oder Wildflowers & Wine zeigen eindrucksvoll seine emotionale Tiefe und instrumentale Klasse.

Ebenfalls hörenswert: Tyler Bryant & The Shakedown – mehr Rock’n’Roll-lastig, aber mit deutlich spürbarem Southern-Feeling. Ihre Alben strotzen vor Energie, Live-Power und cleverem Songwriting.

Fazit: Southern Rock ist kein Museumssound. Er lebt – in Clubs, auf Festivalbühnen, in Truckerkneipen und bei Musikliebhabern auf der Suche nach echtem Sound. Die neue Generation verneigt sich vor den Helden von gestern, aber geht mutig eigene Wege. Wer offene Ohren hat, entdeckt gerade ein Genre, das längst mehr ist als nur Südstaaten-Nostalgie: ein lebendiger Klang zwischen Rückblick und Aufbruch.

Blackberry Smoke - Shakin' Hands With the Holy Ghost
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The Steel Woods - Straw In The Wind
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Whiskey Meyers - Die Rockin​
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Blues Music Awards 2025 – Die Gewinner im Überblick

Am 8. Mai wurden in Memphis die diesjährigen Blues Music Awards der Blues Foundation vergeben. 

Hier sind die wichtigsten Preisträger 2025:

Hauptkategorien

  • BB King Entertainer of the Year: Mr. Sipp (Castro Coleman)

  • Album of the Year: Blame It On Eve – Shemekia Copeland

  • Band of the Year: Rick Estrin and the Nightcats

  • Song of the Year: Blues In My DNA – Ronnie Baker Brooks

  • Best Emerging Artist Album: Revelation – Piper & The Hard Times

Genre-Kategorien

  • Acoustic Blues Album: One Guitar Woman – Sue Foley

  • Blues Rock Album: Life is Hard – Mike Zito

  • Contemporary Blues Album: Blues In My DNA – Ronnie Baker Brooks

  • Soul Blues Album: Fine By Me – Curtis Salgado

  • Traditional Blues Album: Crawlin’ ’Kingsnake – John Primer & Bob Corritore

Einzelkünstler:innen

  • Acoustic Blues Artist: Keb’ Mo’

  • Blues Rock Artist: Tommy Castro

  • Contemporary Blues Female Artist: Ruthie Foster

  • Contemporary Blues Male Artist: Ronnie Baker Brooks

  • Soul Blues Female Artist: Thornetta Davis

  • Soul Blues Male Artist: Curtis Salgado

  • Traditional Blues Female Artist (Koko Taylor Award): Sue Foley

  • Traditional Blues Male Artist: John Primer

Instrumentalisten

  • Bass: Bob Stroger

  • Drums: Kenny “Beedy Eyes” Smith

  • Gitarre: Christone “Kingfish” Ingram

  • Harmonika: Billy Branch

  • Horn: Vanessa Collier

  • Klavier (Pinetop Perkins Award): Eden Brent

  • Gesang: Ruthie Foster